Alu-Schwinge eingebaut (11.07.2022)

Endlich habe ich meinen alten Plan, in meiner Scrambler die Alu-Schwinge der Rally einzubauen, umsetzen können. Im November hatte ich die bei meinem Händler "Italmoto" bestellt aber es kam nichts an, immer nur die Auskunft "nicht lieferbar". Im April habe ich dann die Bestellung dort storniert. Auf Nachfrage bei "Teuber-Motorsport" hieß es: "nicht lieferbar heißt bei Fantic nur - kommt irgendwann". Also habe ich die Schwinge dort nochmal bestellt. Und siehe da, nach 4 Wochen war das Teil da:

Dass die Kettenspanner der Stahl-Schwinge nicht passen, wusste ich schon vorher. Da hatte ich bereits bei Berotec die verbesserten Teile bestellt. Sind wirklich super und sehr viel leichter als die Stahl Kettenspanner der Scrambler:

Da alle Maße identisch sind, hat sonst alles gepasst bis auf die Schraube, mit der die Stoßdämpfer-Umlenkung an der Schwinge befestigt wird. Die ist zu kurz, weil die Aufnahmen der Alu-Schwinge dort dicker sind. Die Schraube der Rally ist 14 mm länger. Und den neuen Kettenschleifer samt Halterungen muss man haben. An der Stahl-Schwinge waren da Gewindelöcher, die Alu-Schwinge hat da nur große Löcher für die Befestigung per M8 Alu-Nieten. Die neue Schwinge mit den neuen Kettenspannern ist 3,25 kg leichter. Und natürlich viel hübscher:

Dann ist mir beim Einbau aufgefallen, dass die Nadellager der Schwinge auf der rechten Seite keinerlei Abdeckung oder Schutz vor eindringendem Schmutz oder Wasser haben. So sahen die Lagerbuchsen auch aus. Auf der linken Seite bei der Antriebskette sind innen und außen Anlaufscheiben vorhanden, die das Lager ganz gut abdecken. Rechts würden die auch passen. Die beiden Anlaufscheiben (04663005 und 05142005) habe ich auch noch bestellt und auf der rechten Seite eingesetzt.

Zusätzlich habe ich noch 4 passende O-Ringe besorgt, die ich auf beiden Seiten auf die Lagerbuchsen gesetzt habe. Passt problemlos und sieht nun wirklich dicht aus. Vorher war da ein richtiger Spalt, wo man fast auf die Nadellager schauen konnte. Die O-Ringe und die Anlaufscheiben fehlen übrigens auch bei der Stahlschwinge auf der rechten Seite und würden dort auch passen.

Ach ja, und noch was: Das 14er Ritzel habe ich ja schon seit fast 2 Jahren drauf. Damit ist nur noch 1 mm Platz zwischen Zähnen und Kettenschleifer aber das originale 13er Ritzel der Scrambler wäre zu klein. Die Kette würde auf der Schwingenachse aufsetzen. Die Alu-Schwinge hat halt doch überall mehr "Fleisch". An der Schwinge schleift zumindest bei der Scrambler nun nichts. Das mag bei der Rally anders sein. Die hat ja wegen anderem Federbein und Umlenkdreieck 5 cm mehr Federweg.
Die Schwinge ist praktisch "im Motor" gelagert und damit ist der Schwingendrehpunkt extrem nah an der Ritzelwelle. Komplett ausgefedert liegt die Kette oben so gerade eben auf dem Kettenschleifer. Unten erfolgt keine Berührung, auch nicht bei voller Einfederung.

Ist gut konstruiert. Beim Gas geben entsteht nicht nur beim Kardanantrieb, sondern auch beim Kettenantrieb ein Aufstellmoment. Das wird bei dieser Konstruktion minimiert. Siehe auch hier.

Hier noch mal alle benötigten Teile für den Umbau bei einer Scrambler oder FlatTrack (E4 mit 13er Ritzel):

Alu-Schwinge
14er Ritzel
Kettenschleifer
2 x M8 Alu-Nieten
Schraube Stoßdämpfer-Umlenkung M12 L102
Anlaufscheibe D26 TW24M
Anlaufscheibe D28 TW24M
5 x O-Ringe 26x3 mm
Berotec Kettenspanner Alu

Schwingenlager und Umlenkhebel zerlegt und geschmiert (13.02.2024)

Eigentlich wollte ich mir nur mal die Gleitlager der Umlenkhebel des Federbeins anschauen. Die sahen vor eineinhalb Jahren schon ziemlich angefressen aus. Bei der Gelegenheit habe ich auch "mal schnell" die Schwinge ausgebaut, um zu kontrollieren, wie meine Verbesserungen (O-Ringe und Anlaufscheiben, siehe oben) wirken.

Das war erfreulicherweise sehr erfolgreich. Die Nadellager und die Lagerbolzen in der Schwinge sahen auf beiden Seiten top aus, das Fett (LM 47 Langzeitfett + MoS2) war noch sauber und intakt. Die Bolzen drehten ohne spürbaren Widerstand oder rubbeln. Die Gleitlager und Bolzen der Umlenkhebel sahen nicht so gut aus. Ich habe zwar kein Spiel gespürt und nach Aushängen des Federbeins ließ sich alles leicht und ohne Widerstand bewegen. Aber in den Lagerbuchsen sah man schon Verschleiß. Ich habe alles wieder ordentlich mit LM 47 eingefettet und die Bolzen ließen sich danach leicht und ohne Spiel in den Lagern drehen. Aber nächsten Winter sollte ich mal das Revisionskit bestellen. Und dann probiere ich, ob kleine O-Ringe dazwischen passen. Ein kleiner Spalt war auf jeden Fall da.