ABS Sensoren überprüft und getauscht (18.07.2024)

Da die Geschwindigkeitsanzeige manchmal Aussetzer hat und diese bereits in der OBD Schnittstelle angezeigt werden, ist meine Schlussfolgerung, dass entweder der ABS Sensor am Vorderrad oder die ABS Einheit oder die ECU nicht in Ordnung ist. Deswegen habe ich bereits vor einigen Tagen den ABS Sensor am Vorderrad abgebaut, die Kabel und Stecker gecheckt und dann wieder angebaut. Offensichtliche Beschädigungen habe ich nicht entdeckt. Der ABS Sensor sitzt fest und hat den korrekten Abstand zur Geberscheibe, da schleift nichts. Die Geberscheibe war auch sauber und nicht beschädigt. Aber bei einer Testfahrt war der Fehler leider nicht weg.
Als nächstes habe ich die Stecker vom ABS Sensor vorne, der ABS Einheit und der ECU gezogen, mit Kontaktspray eingesprüht und wieder verbunden. Bei der anschließenden Testfahrt war wieder in der ersten Stunde kein Aussetzer aufgezeichnet. Nach etwa einer Stunde fing es wieder an, dass das Geschwindigkeitssignal von der ECU sporadisch für eine halbe bis zwei Sekunden weg war.
Als nächsten Schritt bei der Fehlersuche habe ich die ABS Sensoren von vorne und hinten getauscht. Die Teile sind baugleich, haben die gleiche Bestellnummer im Ersatzteilkatalog, die Kabel und Stecker passten. Laut Schaltplan scheint es sich um einen aktiven Sensor zu handeln, da er mit Spannung vom ABS versorgt wird. Da kann es durchaus zu Ausfällen kommen.

Ich hoffte, damit den Fehler schon gefunden zu haben. Die ECU schloss ich als Verursacher aus. Die arbeitet ansonsten fehlerfrei. Wenn die ABS Einheit einen Fehler hätte, müsste die OBD Warnlampe leuchten und eine Fehlermeldung gespeichert sein. Davon gibt es jede Menge speziell zum ABS in den Fantic Werkstattunterlagen. Da war zum Glück aber nichts. Wenn das ABS fälschlicherweise "denkt" das Vorderrad steht, während ich gerade bremsen will, wäre echt blöd.
Ich habe dann eine wirklich ausgiebige Testfahrt gemacht. Zwei Stunden mit kleinen Kreisstraßen übelster Ordnung, 15 Minuten Autobahn mit Vollgas, Stadtverkehr mit "stop and go", alles dabei. Leider trat der Fehler wieder auf, allerdings wieder erst nach eineinhalb Stunden und auch nur 6-mal für wenige Sekunden. Von 13.315 Messwerten im OBD Log (alle 0,5 Sekunden) waren nur 18 Werte auf 0. Wirklich rätselhaft. Der ABS-Sensor oder das ABS sind dann wohl nicht schuld. Das Signal, das der ABS-Sensor mit der Geberscheibe erzeugt, ist ja viel hochfrequenter als die 9 Impulse, die der Koso Tacho pro Radumdrehung von der ECU erwartet. Ich denke, das wird die ECU aufbereiten. Es ist auch merkwürdig, dass die Fehler fast immer nur in dem Drehzahlbereich um die 3.000 rpm auftreten und fast immer bei ca. 30 km/h. Ich habe die ganz stark als Verursacher im Verdacht. Wird die eventuell zu heiß und "verrechnet" sich? Ich werde als nächstes einen Temperaturfühler auf die ECU kleben und wieder eine Testfahrt machen.

ABS ausgefallen (05.11.2024)

Die oben erwähnte Fehlersuche an der ECU brachten leider keine Lösung. Ich kam dann auf die Idee, mit aktiviertem und deaktiviertem ABS zu testen. Als die Aussetzer wieder auftraten habe ich das ABS deaktiviert und bin die gleiche Strecke nochmal gefahren. Das machte aber keinen Unterschied, die Aussetzer traten weiterhin auf. Ich habe dann trotzdem auch noch den Tank abgenommen und den Stecker an der linken Schaltereinheit am Lenker kontrolliert, der zuständig ist für das Abschalten des ABS. Der sah aber gut aus. Allerdings sah der Stecker für die rechte Schaltereinheit gar nicht gut aus. Mehrere Kontakte waren total korrodiert. Unter anderem der Kontakt, der in meinen englischen Werkstattunterlagen mit "RUN/OFF switch output signal to ABS control unit" beschriftet ist. Sollte ich den Fehler gefunden haben? Ich habe alle Steckverbinder einzeln herausgezogen, so gut es geht gereinigt, nachgebogen und mit Kontaktspray eingesprüht. Dann alles mit Isolierband abgedichtet. Getestet habe ich das leider noch nicht. Im Augenblick ist Dauerstarkregen angesagt.

Ein paar Tage später war Bombenwetter: Sonne, trockene Straßen, 12°. Ich bin mehrere Stunden durchs Weserbergland gekurvt. Keine Tacho Aussetzer mehr, ECU und ABS sind anscheinend in Ordnung. Es wäre wirklich eine Überlegung wert, ob ich solche wichtigen und exponierten Stecker durch hochwertige AMP Superseal Stecker austauschen sollte. Die sind 100 % wasserdicht, allerdings anders geformt, was Probleme mit dem Platz bringen könnte. Nachher passt der Tank nicht mehr drauf.
Allerdings hatte ich mich zu früh gefreut. Ein paar Tage später trat der Fehler wieder auf. Und ich war gar nicht mal so lange unterwegs. Nach weniger als einer Stunde sprang der Tacho sporadisch auf 0 und die ABS Warnleuchte ging an. Dabei fiel mir auf, dass die nicht blinkt, sondern dauerleuchtet, wenn der Ausfall mal länger dauert. So als ob das ABS deaktiviert ist. Da man das aber während der Fahrt nicht deaktivieren kann, scheidet der Schalter an der linken Lenkereinheit aus. Auch der "RUN/OFF switch" an der rechten Lenkereinheit kann nicht schuld sein, da beide Kabel für ECU und ABS am gleichen Kontakt sitzen. Wäre der Schalter defekt, müsste auch die Zündung aussetzen. Es scheint eher ein Stromausfall an der ABS Einheit zu sein. Also habe ich testweise die 30 A Sicherung Nr. 7 für das ABS gezogen. Und tatsächlich sah es genauso aus wie bei den Aussetzern. Das Motorrad lief problemlos, das ABS war ohne Funktion, der Tacho zeigte als Geschwindigkeit 0 km/h, die ABS Warnleute leuchtete durchgehend. Da muss irgendwo ein Wackelkontakt in der Stromversorgung sein. Hoffentlich nicht im ABS selber.
Um zu testen, ob es irgendwo im Kabelstrang ist, habe ich die LED der Benzinwarnlampe zweckentfremdet. Zufällig passt der Stecker für den "ABS Mode Jumper" auf die Buchse der Warnlampe. Da der Jumper nur bei der "Flat Track" eingesteckt werden muss, habe ich den Stecker abgeschnitten und mit einem Stückchen Kabel verlängert. Am Ende des Kabels habe ich Stecknadeln angelötet, mit denen ich am ABS Stecker an Pin 18 und Pin 10 der ABS Einheit gehe.

Da Pin 18 eine direkte Verbindung über Sicherung Nr. 7 an die Batterie hat, leuchtet die LED ununterbrochen, egal ob die Zündung an oder aus ist. Gäbe es hier einen Kabelbruch, müsste die LED während der Aussetzer ausgehen. Das tat sie aber nicht. Ich habe dann das Pluskabel mit Pin 4 der ABS Einheit verbunden. Sobald ich den "RUN/OFF switch" am Lenker auf RUN stellte, ging die Lampe an. Gäbe es hier einen Wackelkontakt, müsste die Lampe nun während der Tachoaussetzer ausgehen. Das tat sie aber auch nicht.
Mittlerweile ist das ABS komplett ausgefallen. Der Tacho geht überhaupt nicht mehr und die ABS Warnleuchte ist dauernd an. Anscheinend haben das viele Ziehen und Einstecken des Steckers der ABS Einheit den Rest gegeben. Das ABS-Modul ist defekt und damit habe ich bei ABS, Geschwindigkeitsanzeige und Kilometerzähler einen Totalausfall.
Obwohl in den "Fantic Workshop Manual 11.2.2 ABS module error code table" jede Menge Codes speziell für das ABS definiert sind, z.B.; "C1055 Control unit malfunction", "C1E11 CAN line bus off", "U3932 CAN message Timeout", war bei mir nach der letzten Testfahrt nur Code "P0503 Vehicle speed sensor - intermittent/erratic/high" gespeichert.

Neue ABS Einheit eingebaut (14.11.2024)

Da seit Januar 2017 (Euro 4-Regelung) neue Motorräder mit mehr als 125 Kubik Hubraum mit ABS ausgestattet sein müssen, habe ich eine neue ABS Einheit eingebaut, die gerade günstig bei Ebay in Italien als Neuteil angeboten wurde. Kostete nur 200,- € plus 50,- € Versand. Ein gewaltiger Unterschied zu den fast 600,- €, die das Teil bei Fantic Vertragswerkstätten in Deutschland kosten soll. Die Warnleuchte ist aber immer noch an und das ABS deaktiviert. Aber der Tacho zeigt wieder etwas an und in der OBD Schnittstelle ist die Fehlermeldung "P0503" weg und auch wieder eine Geschwindigkeit abrufbar. Allerdings nur halb so schnell wie man wirklich fährt!

Die alte ABS Einheit ist also tatsächlich defekt, da gab es keine Geschwindigkeitsanzeige und eine OBD Fehlermeldung. Aber leider ist da noch mehr nicht in Ordnung. Es scheint so, als ob die Geschwindigkeitsanzeige nicht von einem der beiden Sensoren abhängig ist, sondern dass die ABS Einheit die ermittelt und nicht wie zuerst vermutet die ECU. Das Signal, das die ABS-Sensoren mit den 42-mal unterteilten Geberscheiben erzeugt, ist ja viel hochfrequenter als die 9 Impulse, die der Koso Tacho und die ECU pro Radumdrehung erwarten. Ich bin testweise nur mit einem ABS Sensor gefahren, erst den Stecker vom vorderen Sensor gelöst, dann vom Hinteren. Brachte aber keinen Unterschied. Beide Male wurde die halbe Geschwindigkeit angezeigt. Zumindest zeigt das, dass beide ABS Sensoren in Ordnung sind und Daten liefern. Anscheinend ist die günstige ABS Einheit von Ebay doch kein Fantic Originalteil. Es sind zwar alle Nummern auf dem Teil identisch wie auf meinem Alten, aber es braucht wohl auch noch eine spezielle Programmierung von Fantic. So wie es auch beim Kombi-Instrument von Koso ist. Der Verkäufer auf Ebay ist als Privatverkäufer angemeldet, da gibt es leider keine Rückgabe. Pech gehabt.


PS: 29.11.2024. Um erst mal wieder fahren zu können, habe ich den Tacho entsprechend eingestellt, damit die Geschwindigkeitsanzeige korrekt ist. Zum Glück kann ich das bei meinem Kombi-Instrument noch einstellen. Anstatt 9 Pulse pro Umdrehung und einem Radumfang von 2050 mm habe ich 5 Pulse und 2280 mm eingegeben. So stimmt zumindest die Geschwindigkeit exakt.
Ich hatte dann noch den Verdacht, dass die Elektrik in der linken Schaltereinheit am Lenker den Fehler verursacht. Da sitzt ein Transistor, der von der ABS Einheit angesteuert wird und als Schalter fungiert. Wenn das ABS deaktiviert ist lässt der eine LED dauerleuchten. Im Stand und bei langsamer Fahrt blinkt die LED, wenn das ABS nicht deaktiviert ist. Deswegen habe ich den zweiten Anschluss der linken Schaltereinheit mit den zwei Anschlüssen, die zum ABS führen, mal getrennt und bin eine Runde gefahren. Brachte aber leider auch keinen Unterschied. Die ABS Warnlampe leuchtete weiter und das ABS war weiterhin deaktiviert. Ich habe den Stecker dann wieder verbunden.


PS: 12.12.2024. Ein Leser dieser Seite gab mir den Tipp, dass die ABS-Steuereinheit von einer Fantic Werkstatt mit entsprechendem Diagnose Gerät umprogrammiert werden kann. Bei Autos sei das zumindest so, da kann das auch jeder Bosch Service. Teilweise ist da auch wie in der ECU die VIN (vehicle identification number) hinterlegt. Allerdings müsste dazu wohl die alte Steuereinheit ausgelesen werden. Deswegen habe ich versucht, ob die noch irgendwelche Lebenszeichen von sich gibt, wenn die Strom bekommt. Das Kabel war lang genug, ich konnte den Stecker von der neuen Steuereinheit abziehen und einfach auf die Alte stecken.

Als ich die Zündung einschaltete staunte ich nicht schlecht. Die ABS Warnlampe an der linken Schaltereinheit am Lenker verhielt sich wieder völlig normal. Beim Einschalten der Zündung blinkte die. Ich habe dann ein Kissen auf den Rahmen gelegt und bin einmal die Straße vorm Haus rauf und runter. Der Tacho zeigte eine Geschwindigkeit an (doppelt, wegen der falschen Einstellung, siehe oben) und die ABS Warnlampe ging aus.
Und nun?? Was war nun der Fehler? Gab es da Selbstheilungskräfte? Die alte Steuereinheit wieder anbauen in der Hoffnung dass der Fehler weg ist? Total unbefriedigend. Ich werde erst mal die nächste Fantic Werkstatt kontaktieren und fragen, ob man die neue Steuereinheit umprogrammieren kann. Die Firma "italMoto", bei der ich das Motorrad 2019 gekauft habe, ist kein Fantic Händler mehr und will nichts mehr an meiner Maschine machen.

PS: 20.12.2024. Heute bekam ich eine Rückmeldung von der mir am nächsten liegenden Fantic Werkstatt, die "Kradmeile" in Rodenberg. Dort erhielt man vom Fantic Support die Aussage, dass man die ABS Steuereinheit zwar mit dem Texa Diagnose Tool umprogrammieren kann, aber es verschiedene Versionen der Firmware gibt, die nicht zueinander passen, auch wenn das Bauteil äußerlich identisch ist. Es kann also sein, dass man nach dem Auslesen der alten Steuereinheit feststellt, dass die Werte nicht zu der Neuen passen. Außerdem kann das nur der Fantic Support per Fernwartung durchführen, weil man dazu Zugangsdaten braucht, die Fantic nicht herausgibt. Deswegen konnte man mir zu den Kosten noch nichts sagen. Ich weiß noch nicht, was ich nun mache, werde erst mal über die Feiertage nachdenken.

PS: 06.01.2025. In den Tagen zwischen den Jahren habe ich per Email bei der Firma ABS-Steuergeräte GmbH & Co. KG angefragt, ob man dort die Daten meines alten Steuergeräts auslesen und auf das neue Teil übertragen kann. Die hatten Betriebsferien und haben sich heute gemeldet. Dort würde man die Programmierung übernehmen, indem man den Speicherchip auslötet und in das neue Gerät einlötet. Kostenpunkt: 200,- €.
Das werde ich nicht machen. Wenn da was schief geht, habe ich überhaupt kein Steuergerät mehr. Ich habe einen Termin für die Programmierung bei der Fantic Werkstatt in Rodenberg gemacht. Der Termin ist leider erst Mitte April.

PS: 10.02.2025. Ich habe das alte Steuergerät wieder angebaut in der Hoffnung, dass es mit gelegentlichen Aussetzern funktioniert, bis das neue Teil programmiert ist.

PS: 22.03.2025. Das alte Steuergerät hat bisher mit gelegentlichen kurzen Aussetzern funktioniert. Diese Aussetzer scheinen irgendwie mit Vibrationen oder Erschütterungen zusammen zu hängen. Meist beim Runterschalten oder auch bei Bodenwellen und Schlaglöchern. Deswegen habe ich heute in der Hoffnung, es ist nur ein Wackelkontakt, noch mal den Stecker abgezogen und die Kontakte kontrolliert. Die Kontaktstifte am ABS-Steuergerät waren alle fest und sauber, ebenso am Stecker. Trotzdem habe ich da die Kontakte etwas zusammengebogen.

Bei der anschließenden Testfahrt ging der Tacho wieder überhaupt nicht mehr und die ABS Warnleuchte war dauernd an. Wie ist dann feststellte, hatte ich den Stecker nicht richtig an der ABS-Einheit eingerastet. Das muss mir wohl auch bei den Tests im November passiert sein, als das ABS vermeintlich komplett ausgefallen war. Nachdem ich das korrigiert hatte, ging Tacho und ABS auch wieder. Allerdings traten die Aussetzer auch wieder auf. Hilft nichts, das Teil muss neu.

ABS Einheit neu programmiert (24.04.2025)

Ich habe heute meine Caballero abgeholt. Der Termin bei der "Kradmeile" in Rodenberg war Mitte April und ich hatte die Maschine dort vor Ostern abgestellt, damit das neue ABS Modul programmiert werden kann. Da das nur in einer Online Sitzung mit dem Fantic Support in Deutschland geht und der eine Mann dort angeblich schwer überlastet ist, konnte man mir keinen exakten Termin nennen. Am Mittwoch nach Ostern war es dann soweit. Wie sich dabei herausstellte, ist das "brandneue" Teil, das ich bei Ebay im November gekauft hatte, defekt. Es ließ sich nicht resetten und auch nicht neu codieren.
Da ich mein altes, mutmaßlich defektes Modul bereits im Februar wieder angebaut hatte, wurde das geprüft in der Hoffnung, die Ursache für die Fehlfunktion zu finden. Es waren eine ganze Menge Fehlermeldungen gespeichert, was aber auch an meinen vielen Tests liegen kann, bei denen ich mal ohne ABS Sensor vorne, mal ohne Sensor hinten gefahren bin und mit diversen gezogenen Steckern. Damals dachte ich ja noch, nur der vordere Sensor würde die Geschwindigkeit direkt an den Tacho melden. Die alte Steuereinheit wurde resettet, neu codiert und für in Ordnung befunden. Trotzdem war der Fehler auf dem Weg nach Hause wieder ein paarmal da. Ohne erkennbare Ursache sprang der Tacho kurz auf 0.
Auch wenn der Fehler leider immer noch nicht weg ist ein großes Lob an die Kradmeile in Rodenberg. Dort hat man echt versucht, mir zu helfen und das zu einem fairen Kurs.

PS: 12.05.2025. Und nicht nur das. In der Kradmeile gab man mir auch den richtigen Tipp. Bei den Fehlermeldungen waren auch Überspannungen gespeichert. Man fragte mich, ob ich mal mit der Batterie Probleme gehabt hätte. Nach einem kurzen Urlaub Anfang Mai (ohne Motorrad) habe ich mich jetzt wieder darum gekümmert. Dabei fiel mir auch der Absatz im Handbuch zum ABS ein: "Im Falle eines Fehlbetriebs der Batterie wird das ABS-System deaktiviert." Nicht umsonst hat das ABS-Steuergerät eine Direktversorgung, die mit einer 30 Ampere Sicherung abgesichert ist. Das sind 360 Watt! Kein Wunder, dass das ABS viel empfindlicher auf Stromschwankungen reagiert als die ECU, die nur mit 2 Ampere (24 Watt) abgesichert ist. Kann gut sein, dass meine Lithium Batterie nach etwas mehr als 4 Jahren und mehr als 22.000 km hinüber ist. Eventuell habe ich auch die Elektronik des Batteriemanagements beschädigt, als ich letztes Jahr im Mai die Verschraubungen für die Soziusfußrasten mit meinem Elektro-Brutzler geschweißt habe. Da hatte ich zwar ABS-Steuergerät und ECU abgezogen, an die Elektronik in der Batterie hatte ich aber nicht gedacht. Ungefähr in der Zeit fingen auch die Tacho Probleme an.
Um nicht schon wieder auf Verdacht Ersatzteile zu kaufen, habe ich die alte Blei Batterie hervorgekramt. Die ließ sich noch laden, zum Starten des Motors hat es aber schon nicht mehr gereicht. Anschieben im zweiten Gang ging aber und ich bin dann 2 Stunden rumgekurvt. Keine Tachoaussetzer! Dann wollte ich es wissen. Um ganz sicher zu gehen habe ich die Lithium Batterie ans Ladegerät gehängt (war aber voll) und dann wieder eingebaut. Prompt fingen nach kurzer Fahrt die Tachoaussetzer wieder an.
Echt blöd, dass ich die ABS Fehlermeldungen nicht mit meinem OBD Adapter auslesen und löschen konnte. Das hätte die Fehlersuche um etliche Monate beschleunigt und eine Menge Geld gespart. Und um zu prüfen, ob das jetzt wirklich der Fehler ist, wenn eine neue Batterie da ist, wäre das auch hilfreich. Bei anderen Motorrädern gibt es einen extra Diagnosestecker für das ABS. Bei Meinem gibt es nur eine K-Leitung, die vom Modul zum OBD Stecker führt. Da kommt man laut Fantic Werkstatt nur mit dem Diagnose Gerät und einem Händler Zugang auf dem Fantic Server weiter. Hoffentlich geht es Fantic nie so wie zurzeit KTM. Nicht auszudenken, wenn meine Caballero nicht mehr repariert werden kann, weil der Server bei Fantic down ist.

PS: 20.05.2025. Ich hatte gestern eine neue Batterie eingebaut und heute eine große Runde gedreht. In über 3 Stunden trat der Fehler nicht auf. Das wars. Nicht das ABS war kaputt, sondern die Batterie. Bemerkenswert ist, dass sogar mit einer völlig fertigen Bleibatterie, die kaum noch Strom abgibt, das ABS fehlerfrei funktioniert, mit einer Lithium Batterie aber nicht. Muss an der Elektronik für das Batteriemanagement liegen.
Und dann ist noch etwas bemerkenswert: Seit dem Resetten und Neucodieren des ABS in der Werkstatt funktioniert die Bremse hinten viel besser. Vorher war das ABS anscheinend zu scharf eingestellt. Hinten hatte ich kaum Wirkung, selbst wenn ich mich auf den Hebel gestellt habe. Jetzt funktioniert die Bremse am Hinterrad echt top. Richtige starke Bremswirkung, ohne zu blockieren.